Insbesondere Adipositas-Erkrankungen bleiben häufig unter dem Radar der Eltern, aber auch andere Erkrankungen mit potentiell hoher Dunkelziffer.
Untersuchungshintergrund und -design
5.000 Eltern von Kindern im Alter von 0 bis 17 Jahren aus dem Rheinland und Hamburg wurden im Frühjahr 2024 im Auftrag der AOK Rheinland/Hamburg online zu ärztlichen Diagnosen sowie zu vermuteten akuten und chronischen Erkrankungen ihrer Kinder befragt.
Jedes zweite Kind ist von einer chronischen Erkrankung betroffen.
Jedes zweite Kind ist laut Elternangabe von mindestens einer der abgefragten chronischen Erkrankungen betroffen. Zu den häufigsten zählen Sehschwäche oder Sehstörungen (15 %), psychische Erkrankungen sowie Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen (13 %), Entwicklungsstörungen, Heuschnupfen, Neurodermitis/Dermatitis (je 10 %) sowie ADHS und Nahrungsmittelallergien bzw. -unverträglichkeiten (je 9 %).
Jedes zehnte Kind von ADHS betroffen – Eltern fühlen sich stark belastet!
4 % der 3- bis 17-jährigen Kinder haben eine diagnostizierte ADHS, bei weiteren 5 % vermuten die Eltern eine solche Erkrankung. 49 % der Kinder mit ADHS-Diagnose und 30 % der Kinder mit vermuteter ADHS sind laut Eltern eher bzw. sehr stark belastet. Bei den Eltern selbst liegt die Belastung bei 58 % (Diagnose) bzw. 44 % (Verdacht).
7 % der Kinder adipös – aber Diagnosen und Wahrnehmung klaffen weit auseinander!
Laut Elternaussage zu Körpergröße und Gewicht sind 7 % der Kinder gemäß BMI adipös. Allerdings haben nur 1 % dieser Kinder eine entsprechende Diagnose, und bei weiteren 1 % vermuten die Eltern Adipositas. Bei jedem zwanzigsten Kind (5 %) liegt demnach eine Adipositas laut BMI vor, ohne dass die Eltern diese Erkrankung auch nur vermuten. Prinzipiell haben Eltern von adipösen Kindern eine hohe Besorgnis hinsichtlich gesellschaftlicher Benachteiligung, dauerhafter Beeinträchtigung und Verschlimmerung der Erkrankung. Zudem fühlen sich viele Eltern mitschuldig und überfordert im Umgang mit der Situation.
Weitere Informationen zu ausgewählten chronischen Erkrankungen, allgemeinen Indikatoren der körperlichen und psychischen Gesundheit, Gesundheits-, Konsum- und Mediennutzungsverhalten, Wohlbefinden in Betreuungs- und Bildungseinrichtungen, Mobbing und emotionalen Belastungen durch gesellschaftliche Herausforderungen finden Sie hier.